Japan führt bald EEG ein

  • Zitat

    Das heisst dass die Kollegen es absolut wissen wollen, und bewusst eine Überförderung in Kauf nehmen um die PS auf die Strasse zu bringen.


    Der Preis wurde quasi von der Wirtschaft vorgeschlagen und der Entwurf geht jetzt einen Stufe weiter.


    Die ca. 40 Cent müssen unter zwei Gesichtspunkten gesehen werden:


    1. Die Japaner können jetzt einen sehr hohen Zubau gebrauchen
    2. Wirtschaftliches Umfeld, Preisniveau in Japan


    da sind die 40 Cent dann nicht ganz abwegig.


    Der strukturschwache Raum in Japan wird dazu auch gefördert und dies ist wohl eine der besten "Nebenwirkungen".


    Von Interesse dürfte auch sein, auf "neue Trends" springen in Japan gleich zig Firmen auf, die 40 Cent geben Gestaltungsraum für Innovationen.

  • Um auf > 10 GWp p.A. zu kommen, muss die Vergütung auf dieses Level kommen, ansonsten wird kein Aufbau einer starken Struktur zu bekommen sein. Die werden dann schon rechtzeitig die Vergütung geschmeidig runterfahren, aber hoffentlich nicht ganz so wie in D., wo man das Investment (Baby) in die Struktur gleich mit auskippt und damit doppelt bezahlen muss.


    40 Cent klingt auch viel dramatischer, als 39 Cent, zudem ist der Yen eh dramatisch überbewertet. Aber mit solchen Feinheiten gibt sich das Handelsblatt nicht ab! Wäre auch mal schön, die Netto-Durchschnitttslöhne und die Stromkosten in Relation zu setzen. Dann könnte man sehr gut sehen, das Strom in Japan überhaupt keine Rolle bei den Wohnkosten spielt. Schon im Sinne der Verschwendung muss der Strompreis auf dieser Ebene (Privat) angehoben werden.

  • kurze Frage. Ist diese Meldung ein Update oder war der Teil schon bekannt?
    http://www.pv-tech.org/news/ja…ces_preliminary_fit_rates


    ...tariffs for solar PV power generation have been set at ¥40 per kWh at 20 years and excluding tax for systems up to 10kW. For larger systems, the rate is ¥42 per kWh, as expected, but for 10 years and includes a tax as well as an FiT for any surplus energy generated...


    edit - http://www.rechargenews.com/energy/solar/article312042.ece


    ...CLSA analyst Charles Yonts says the ¥42/kWh rate will lead to a doubling of the Japanese PV market this year,
    though he adds that the regional utilities are unlikely to allow a full-blown “German-style” bubble to occur.


    ...japans decent levels of sunshine and free money more than compensate for high installation costs, and returns should reach into the teens and higher...

    energie

  • Auf der Suche danach wie und ob es Mechanismen zur Senkung der Einspeisetarife gibt, bin ich auf diese Seite gestossen, die die bisherigen Einspeisetarife (auf japanisch) beschreibt: http://solar-generation.org/kakaku/23nendo.html


    Soweit ich das (mit Google Translate) verstehe war es beim bisherigen Tarif so, dass nur 10 Jahre vergütet wurden. Darüber hinaus gab es in 2010 (untere Tabelle) nur 24 Yen (ca. 22 Eurocent)/kWh für Anlagen > 10kW, die für 2011 (obere Tabelle) auf 40 Yen/kWh erhöht wurden. Beim Heimbereich sieht man offensichtlich keinen Nachsteuerbedarf und behält deshalb für 2012 die Laufzeit und Raten bei, während im Geschäftsbereich ja eine Verlängerung auf 20 Jahre Einspeisevergütung ansteht.


    Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch, dass ausschließlich Überschussstrom vergütet wird. Interpretiere ich die Angabe aus dem Diskussiondokument um die neue Vergütung richtig (http://www.meti.go.jp/committe…_kakaku/pdf/007_02_00.pdf Grafik unten auf S.10), dann geht man auch davon aus, dass 40% Zuhause selbst verbraucht werden. Wer noch eine andere Form der Energieerzeugung nutzt (z.B. Blockheizkraftwerk) bekommt deshalb seine Einspeisevergütung gekürzt um ca. 20% (auf der Eingangs verlinkten Seite die Spalte rechts in den Tabellen)


    Zum Vergleich die normalen Stromkosten werden mit 22-24 Yen/kWh beziffert.

  • Hier ein Memo von Jeffries über den Japanischen FIT, mit all den schönen Fakten. >10kWp Anlagen bekommen Einspeisetarif für 20 Jahre, <10kWp Anlagen dürfen Überschüsse über 10 Jahre einspeisen.


    Insgesamt super bullish. Sie gehen von einem der attraktivsten Märkte, wenn nicht dem attraktivsten aus, mit Renditemöglichkeiten bis 20% ungehebelt. Ich hoffe die Renditegeier hier bekommen kein Herzkasperl.


    Der Spekulatius :mrgreen:


    https://javatar.bluematrix.com…e@pv-tech.org&source=mail


    P.D. Für die ganz gierigen unter uns: Bei einer 80/20 Hebelung, wie in DE Marktüblich, kommt man laut dem Bericht auf 70% Eigenkapitalrendite. Und die Kollegen rechnen mit 1100 kWh/kWp, wobei in Japan easy ein Durchschnitt von 1250 kWh/kWp drinne ist...


    El Dorado hoch 10 kann ich nur sagen... Schlicht und Einfach zu gut um wahr zu sein...

  • Die Politik hat angekündigt dass die Stromtarife auf dauer über 20% steigen werden. Sie meinen es ernst und gehen >100GWp an. Das witzige dabei ist dass die 100GWp sie weniger als €1 Ct Umlage kosten wird, auch wenn die Anlagen 50% teurer sind als bei uns...Börsenstrom liegt z.Z. bei 15 €-Cent, NIX da mit abgeschriebenen Kohlekraftwerken, da wird jedes Lüftchen Erdgas mit Schiff angeschleppt:
    http://www.jepx.org/English/index_e.html


    Der Spekulatius :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag

    bedeutet das "tax included" bei der Überschusseinspeisung <10kWp, dass keine Steuern mehr gezahlt werden müssen? (aber: "Projects that use a leasing model are expected to receive the entire 42 Yen/kW for the 10 year term rather than a selfconsumption model", also wird wohl kaum jemand die Überschusseinspeisung wählen, solange der Bezugsstrom noch 20 Cent kostet!)


    Und bei Anlagen >10 kWp muss man die Gewinne versteuern?
    Trotzdem dürften doch die Anlagen >10 kWp viel attraktiver sein... oder darf man die nur auf gewerblichen Immobilien oder Freiflächen installieren?


    Ich finds verrückt, dass die solche irrsinnigen Tarife auffahren. Die sollten lieber für ungebremsten Netzzugang sorgen (geht das bei der Energiemafia dort überhaupt? Ist ja in Frankreich schon schwierig genug ;) ), und dafür nur 12% Rendite geben, das langt doch.

    Zitat

    Softbank Corp, made a proposal stating that if the purchase price is set below 40 Yen/kWh for 20 years, the company would have to cancel ~90% of the over 200 PV projects it is developing, so we see it as unlikely this FiT rate will be re-negotiated in the near-term.


    Das ist ja wohl ein schlechter Witz, der Staat richtet sich danach ob die Softbank ihre zweistellige Rendite bekommt :mrgreen: das riecht für mich nach der üblichen "Umschichtung" öffentlicher Gelder...


    Wer zahlt eigentlich die Kosten, Umlage oder Staat?

    sonnige Grüße,
    -Weidemann-

  • Bei den Steuern geht es wohl um die Mehrwertsteuer (5%), die müsste man von den 42 Yen für Industrieanlagen abziehen, was dann die aktuellen 40 Yen ergibt. Bezahlt wird das Ganze als Umlage (von der Seite die ich oben gepostet hatte via Google übersetzt: 'it will be piggybacked as a "solar surcharge" on electricity prices of the next fiscal year').


    Die Benachteiligung von Eigenverbrauch gegenüber Vermieten des eigenen Daches finde ich auch bizarr. Das Softbank den Preis diktieren darf ist schon lustig, aber im Gegensatz zu anderen Ländern besteht bei den Japanern immerhin echter Bedarf für einen schnellen Ausbau und ist nicht nur ein Luxusproblem. Wird interessant zu sehen sein, welchen Boom das auslöst und wie die Japaner damit umgehen.


    Edit: Steuerkommentar ergänzt.