Ein Unterstand für unseren Wohnwagen

  • unsere Anlage wird in kürze 1 Jahr alt. Wir nutzen diese Gelegenheit um sie vorzustellen und unserer Erfahrungen zu teilen:
    Das neue Dach für unseren Wohnwagen bot sich hierfür an. Süden, etwa 11 Grad Neigung.
    16 Solarworld SW 265 mono Module mit einem String an einem Sunny Boy 4000TL-21.
    Dazu ein Sunny Island 6.0H mit einem Hoppecke sun.power pack 7,4/48 (4x 12 V 3 OpzV bloc.solar.power 180 C10 154 Ah).
    Die Notstromfähigkeit und die Batterieförderung mit der angeblichen Amortisierung des Batteriesystems haben uns dazu bewogen diese mit zu kaufen.
    Zur Batterie war dann angeblich auch der SHM notwendig.
    So ausgestattet sahen wir die Stromversorgung unseres 3 Personenhaushaltes zukünftig Black- und Brownoutsicher.
    Hauptziel war und ist natürlich so wenig Strom zu beziehen als möglich:
    Verbrauch über ein Jahr ca. 2500 kWh, Bezug von ausßen ca 1000 kWh, eingespeist ca. 2200 kWh.
    Der Wirkungsgrad der Batterie liegt bei derzeit 65% - viel Zeit wurde verbracht um diesen Wert zu erreichen.
    Unser Solarteur kannte weder Hern Peukert, InvChrgCurMax noch BatChrgCurMax!
    Der eigentliche Takedown war etwa Ende März - wir lernen was eine 60%-Kappung bei einem Süddach bedeutet, die Steckdose und die Batterie waren da noch nicht in der Lage das abzufangen. Wir haben festgestellt das SMA sehr bemüht, langsam entwickelt, heute, unserer Meinung nach, immer noch weit davon entfernt ist, das aus der Anlage zu machen was möglich wäre.


    Mit Hilfe dieses Forums und weiteren Informationen aus dem Web fingen wir an gegen die Kappung zu steuern:
    Hardware:
    Jetzt im Endausbau mit einem Raspberry Pi, einem 433MHz Funkmodul, einer LCD-RGB-Plate und 5 Vivanco Funksteckdosen.
    Software:
    Linux (Raspian), eine App von Nico Treffkorn (Autor von EMView) die den Überschuss (Einspeiseleistung) zeitnah mitteilt, und eine modifizierte SBFSpot Version (die früher anders hieß) mit dem wir der Batterie mitteilen mit welcher Leistung sie zu Laden hat. Ich kann den Beteiligten nur ganz oft :danke: sagen.
    Seit Juni läuft das ganze relativ reibungslos:
    Kappungsladung,
    Urlaubsladung - Nur Erzeugung über 60% wird in die Batterie gespeist, hat unser Haus in 14 Tagen Abwesenheit 10 Tage lang ohne Bezug von außen versorgt
    Überschusschaltung - Z.B. Geschirrspüler mit einer Funksteckdose
    Vor- Nachsaisongladung - Anpassung der Ladezeitezeiten der Batterie,
    Wirkungsgradladung - Versucht mit maximalem Wirkungsgrad zu laden (ca. 1300 W - Werte der Entnahmekurve aus dem Handbuch),
    Anzeige mit einer farbigen LCD wie der Bezug ist, der SHM wurde in einer Kammer versteckt, hier wurde mehr erwartet.
    Anzeige der Daten auf der LCD teilweise in Echtzeit teilweise im 5 Minuten Intervall, was bei div. Ausfällen und Wartungsarbeiten am SHM ganz nützlich war.
    Auf dem RPI läuft auch noch ein Kalender, der bei Steuerungen mit einbezogen wird (z.B. bei Voll- und Ausgleichsladung - halbautomatisch).
    Das ganze geht leider nur mit der Firmware 2.1 auf dem SI, da SMA ab 3.0 die minimale Ladeleistung auf 10A begrenzt hat, Gründe dafür konnte keiner nennen.
    Klar war das Ganze für uns aufwendig, wir haben viel gelernt, und es ist so einfach nicht auf den Normalendkunden umzulegen, aber wenn SMA wüsste was SMA weiß.
    Wenn wir daran denken wie komplex die Steuerung der BT-Steckdose zuletzt war..., weswegen wir sie nie richtig verwendet haben, und immer noch hier zum Verkauf steht.
    Offen ist noch Notstrom, hierzu wollte der Solarteur eigentlich noch was abgeben, geht sowieso nicht mit FW. 2.1 auf dem SI.
    Fazit: Die Anlage macht viel Spaß - mit den jetzigen Anpassungen, Python ist eine schöne Sprache, andere Solarbastler sind sehr hilfsbereit, eine Batterie, wie die unsere, wird sich kaum rechen.
    Zum Schluss noch eine Bitte, oder zwei:
    Uns würde der Wirkungsgrad von vergleichbaren Batterieanlagen interessieren, und wenn jemand doch eine Idee hat wie bei FW 3.x die Ladung auf 0 gesetzt werden kann, währen wir sehr dankbar.


    Vielen Dank an alle Beteiligten, diesem Forum, Nico Treffkorn und dem Autor von SBFspot.


    Meine Frau und Ich

  • Servus,


    ich glaube, der niedrige Wirkungsgrad Deiner Anlage resultiert aus der geringen Größe der Anlage und dadurch auch einen geringen Energiedurchsatz durch die Batterie, wogegen z.B. die Leerlaufverluste des Batteriewechselrichters immer gleich groß sind.


    Hier meine Wirkungsgrade, abgelesen aus dem SHM (Batterie-Entladung / Batterieladung).
    Die Anlage dazu hat ca. 13kWp Photovoltaik und ca. 30kWh Batteriespeicher


    März 75,8
    April 73,8
    Mai 74,3
    Juni 69,2 -> Entladung 89,6kWh
    Juli 72,7
    August 72,2
    September 70,7
    Oktober 75 -> Entladung im Oktober: 154kWh
    November 82,5 (bisher)


    Man sieht gut, dass der Wirkungsgrad erheblich abhängig davon ist, wie sehr man die Batterieanlage 'hernimmt'. In den Monaten, wo die Sonne lanage scheint, ist der Umsatz in der Batterie ja nur ca. halb so groß wie jetzt...


    Das bedingt aber auch, dass eine ausreichend große PV dahintersteht.
    Denn man muss sie in den Monaten, wo man einen entsprechenden Energieumsatz in der Batterie haben könnte, tagsüber wieder voll bekommen. Zum Vergleich, ich habe 8,5kW auf dem 35° Süd-Süd-Ost-Dach und 4,5kW flach auf der Garage.
    Und in den trüben Tagen in diesem November hat es gerade so gelangt...


    Garage: provisorisch - und gerade an trüben Tagen bringen die flach auf der Garage liegenden Module mehr kWh/kWp als die auf dem Dach - vielleicht, weil sie mehr vom trüben Himmel 'sehen' können?

  • Danke Theo, herzliche Grüsse an deine Frau und meine Gratulation!
    Ich bin überrascht, dass SMA-Technik noch soviel Nachentwicklung braucht um halbwegs zuverlässig zu funktionieren.
    Und die Umwandlungs- und Speicherverluste entsprechen auch meinen Erfahrungen für Batteriesysteme.
    Ich erlaube mir, deine Daten und Erfahrungen in meine Entwicklungen einfliessen zu lassen, welche in erster Linie
    keine überflüssigen Gerätschaften, möglichst einfache Bedienung und minimale Änderungen der Nutzergewohnheiten ausmachen müssen.
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Hallo aseitzinger und einstein0,


    vielen Dank für Euere Rückmeldung,
    @aeseitzinger:das mit dem Durchsatz ergibt Sinn - leider stand nicht mehr Fläche zur Verfügung. Bei mir ist der Wirkungsgrad jedoch gerade im Sommer höher (Durchsatz?!?).
    Einstein: Ich wollte nicht sagen das die Produkte von SMA nicht reibungslos laufen, im Großen und Ganzen machen die das schon (glaube ich, wenn man die Funksteckdosen und die Updateorgien weglässt), aber noch lange nicht bis an das Ende gedacht. Und wenn ich zu irgendetwas beitragen kann - gerne! - TEO (ohne h) sind nur meine Initialien.

  • Servus TEO,
    poste doch mal für die einzelnen Monate den Energieumsatz der Batterie. Bei einer kleineren Batterie, kleineren PV-Anlage und Tagesverbrauch ist es schon vorstellbar, dass im Sommer mehr Energie durch die Batterie geht als im Winter. Wie gesagt, bei mir reicht der PV-Ertrag momentan im November-Mix aus trüben und schönen Tagen so gerade eben, dass ich 80% meines Strombedarfs aus der PV decken kann (mehr habe ich auch im Sommer nie geschafft, da wir das Warmwasser momentan noch aus einem Durchlauferhitzer beziehen)


    Mal zum Vergleich die Batterieentladung bei mir


    März 54,7 (Batterie Inbetriebnahme 19.3.)
    April 129,6
    Mai 129,2
    Juni 89,6
    Juli 105
    August 109,5
    September 72,5
    Oktober 154
    November bisher 56kWh


    Gesamt, seit ich die Batterie habe 900kWh Entladung 1224kWh Ladung 73,5% Wirkungsgrad
    Ich rechne damit, im Zeitraum bis Mitte März 2015 (und damit 1 Jahr mit Batterie) auf ca. 78-80% WG zu kommen


    Aber Dein Carport, den finde ich sehr sehr gut gelungen, das wollte ich auch mal schreiben...


    vg
    Arno

  • Hallo Arnno


    danke für Deine Daten, hier meine Tabelle, als PNG, hoffe das geht gut.
    Das mit dem Durchsatzt ist dann schon klar, aber woher nehmen wenn im Jahr nur 2500kWh insgesamt verbaucht werden.
    Hauptproblem war ja die Kappung ab 60%, und das läuft mit meiner Regelung sehr gut. Ich möchte nicht wissen wieviele PV Betreiber davon gar nichts mitbekommen und der Strom 'verreguliert' wird.
    Wie das SMA das jetzt angeblich hinbekommt - schauen wir mal 2015.
    Btw. im Dezember/Januar wird der SI mit Akku auf Eis gelegt! (Volladung, dann aus, Batteriesicherung raus und SI Sicherung raus.
    Das Schöne an der ganzen Sache ist aber immer noch, das wir 4MWh in 2014 einfahren werden!
    Und Danke für das Kompliment, war ein Selbstbau bzw. ich habe den Plan erstellt, gebaut habe ich den zusammen mit einem Zimmermann - zum Glück. Bis zum Blechdach. Deshalb noch eine Seitenansicht.


    Sonne auf Dein Dach


    TEO

  • Sorry Arno, nicht Amno, habe die Korrekturfunktion noch nicht gefunden. Anfänger halt.

  • Soeben die Batterie aus dem Winterschlaf geholt, scheint erstmal zu funktionieren (Raumtemperatur zwischen 7 und 10 Grad C).
    SOC vor zwei Monaten 100% (Volladung) nach dem Einschalten 93%, Ausgleichladung läuft.
    Dann mal für 2014 den Gewinn für die Batterie ausgerechnet 34,07 Euro, vielleicht fällt mir noch ein wo die fehlenden 222 Euro sind, die mir der Solateur vorgerechnet hat. Ja ich weiss - mehr Energie verbrauchen, mist wo ich jetzt einen LED Monitor habe (wieder ca. 75 Watt weniger).
    Was lustiges: Der Energieableser hat natürlich Einspeisung mit Verbrauch verwechselt (ist wohl nicht normal das mehr eingespeist als bezogen wird)
    Was schönes: Umsatzsteuervoranmeldungbefreit! (nach einem Jahr - wohl Peanuts)


    Hier mal die Daten:

  • Hehe, das hat unser Zählerableser auch hinbekommen - prompt kam die Stromrechnung: bitte 1000€ nachzahlen, neuer Abschlag 190€/Monat - und der Kommentar meines Lebensgefährten, dass sich der Aufwand mit PV und Batterie ja irgendwie nicht gelohnt hat... Aber das war gleich meine erste Vermutung, dass Bezug und Einspeisung verwechselt wurden... bzw. wurde die eingespeiste Strommenge einmal als eingespeist und einmal als bezogen abgerechnet - ein kurzes Telefonat, dann war es wieder okay... und es gab 600€ zurück, neuer Abschlag 40€


    vg
    Arno

  • Hallo,
    Wie ist in der Wirtschaftlichkeitsberechnung der Posten der Ladeverluste von 300,7 kWh plus "Winterschlafverluste" durch die entgangene Einspeisevergütung berücksichtigt?