Kleinere Inselanlage, welchen Laderegler ?

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier bzw. habe ich mich für diese Frage hier angemeldet.
    Wie der Titel schon verrät, bin ich gearde dabei eine kleine Inselanlage auf einem Grundstück ohne Netzanschluss zu planen.
    Auf dem Grundstück steht ein größerer Bauwagen, dessen Stromversorgung aktuell mit Batterien erfolgt. Um diese nicht immer manuell laden zu müssen soll eine PV-Zelle das Laden übernehmen. In meiner Vebrauchsrechnung, in der auch die ungefähren lokalen Sonnenverhältnisse überschlagen wurden, komme ich im Winter auf ein benötigte Größe von ~217Wp und im Sommer auf ~192Wp. Die benötigte Batteriegröße ist dabei ~247Ah (wenn man von 60% Akku-Kapazität im Winter ausgeht).
    Ich habe mich für eine Zelle mit einer Leistung von ~250Wp entschieden, damit man Einbußen aufgrund von Schatten o.ä. vorbeugen kann. Ebenfalls sollte sie "Hagelfest" sein, da es hier im Süden Deutschlands mindestens einmal im Jahr Hagelt.
    Die einzigsten Zellen die ich mit diesen Anforderungen gefunden habe sind:
    - Trina Solar Honey TSM-PC05A 255 Wp poly
    - S-Energy SM-255PC8 255 Wp poly
    - CSUN 255-60p 255 Wp poly
    Ich würde die Trina bevorzugen, da sie für Hagelkörner von 25mm zertifiziert ist (insofern mir hier niemand davon abraten kann).
    (Die Trina hat Ump=30,5V und Imp=8,5A)


    Nun zu meinem eigentlichen Problem, der Laderegler.
    Welcher Laderegler ist bei dieser Zelle zu empfehlen, ein MPPT-LR oder würde auch ein normaler PWM-LR reichen?
    Ich hätte jetzt Ahnungslos ein 10A MPPT gekauft (kein bestimmten). Könnt ihr mir einen bestimmten empfehlen?


    Da ich hier im Forum öfter etwas von einem "Heizstab" lese, habe ich noch eine Frage: schadet es der Zelle wenn sie in der Sonne steht und der Laderegler abschaltet, weil die Batterie voll ist?


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und vielen Dank schonmal im Voraus.



    (Bereits vorhanden sind 4 AGM Batterien mit jeweils 65Ah und gleichen SOH, sowie ein 1200W Wechselrichter)


    Link zur Zelle (Datenblatt):
    http://sauerlaender-solarmarkt…17a856f5ae48fe02ba76c4c45

  • Hallo Emmel,


    willkommen im Forum :D


    So ist es richtig, erst kaufen, dann planen :shock:
    Sonst hätten wir hier im Forum ja nichts zum Schreiben :D


    Stell doch mal kurz deine Berechnung hier ein, wie bist du auf die Modulgröße und die Batteriegröße gekommen?


    Zur Technik: Am Besten passen 36 Zellen Module zu PWM Ladereglern. Bei 60 Zellern nimmt man MPPT.
    Grundsätzlich spricht natürlich auch nichts dagegen, wenn man die Batterie mit 36 Zellen Modulen + MPPT LR lädt.
    Ist nur günstiger, wenn man einen PWM nimmt. Würde da nur nicht sparen und ein Markengerät kaufen, mit Display.
    Da kann man immer auf einen Blick sehen, was mit der Batterie los ist, ob sie geladen wird, Spannung, Strom.


    Hagelfest sind eigentlich alle Module, die ein IEC 61215 Zertifikat haben.
    Vergiß nur nicht, Petrus vor dem nächsten Hagel eine Message zu schicken, damit keine Hagelkörner größer 25 mm Durchmesser und mit mehr als 23 m/s runterklatschen.


    Dem Modul und den Zellen schadet es schon, wenn sie den ganzen Tag in der Sonne sind, es altert dadurch.
    Aber Dank der guten Materialien dauert es etliche Jahre, bevor man davon etwas merkt.
    Nur bei den qualitativ schlechten Modulen kann es passieren, dass sie vorzeitig delaminieren.


    Du solltest noch schauen, welche DC Spannung (12 V oder 24 V) dein WR hat, damit du die PV Module und die Batterien richtig zusammen schalten kannst. Wo ist dein Standort?


    Ach so, wo werden die Module aufgestellt und mit welchem Anstellwinkel?

  • Hallo und willkommen,
    so wie ich es lese, hast Du die Akku bisher immer daheim am Netz geladen und herumgeschleppt?
    Die PV-Anschaffung steht ja wohl noch aus und es ist halt gut, wenn Du vor dem Kauf anfragst.


    Als erstes fehlt mir die Spannung der Akkubank. 12Volt ? 24 Volt ? Die liegt ja sicher fest, wenn Du schon bisher Akkustrom genutzt hast. Ansonsten empfehle ich 24V: geringere Verluste, besser belastbar, preiswerte Komponenten. Denn der Wechselrichter auf 230V oder auch DC-Verbraucher müssen ja zur Akkuspannung passen. Ebenso natürlich der anzuschaffende Laderegler.


    Deinen "Überschlag" zur Auswahl des 250Wp-Modul kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Aber 250Wp sind nicht viel. Hängt eben von der Nutzung ab, ob das tatsächlich reicht. Die von Dir herausgesuchten Module sind "Standardmodule" mit 60 Einzelzellen und einer Arbeitsspannung um 30V. Hast Du eine 24V-Akkubank, funzt es gerade so mit PWM-Ladereglern, bei 12V würde aber alles oberhalb "abgeschnitten"!!! D.h. Dein 250Wp-Modul bringt maximal 8,3A, bei 14V Ladeschluss also maximal 116,2W !!! Da ist MPPT-Regler Pflicht: er macht aus 30Vx8,3A=249W eben 14Volt mit 17,8A Ladestrom ...


    Das sind technischen Fakten, die vorher abgegeklärt werden müssen. Klar kosten kleine MPPT-Regler etwas mehr Geld - aber i.d.R. lohnt die Mehrausgabe langfristig!


    Dagegen ist die "Hagelbeständigkeit" wohl ziemlich bei allen Modulen gegeben. Letztlich hängt diese auch stark von der Ausrichtung ab. Gerade wenn Du auch im Winter die Akkus "erhalten" willst, ist eine steilere Aufstellung (dafür evtl. mehr PV-Leistung) zu überdenken.

    EEG-PVA: 7,65kWp, Kostal Pico 8.3 seit 11/2009
    Insel-PVA: 6kWp, 2xTriStar MPPT60 +PIP2424MSX+Staplerakku
    Hotzenblitz, Stromos, ...(Überschussverwerter)
    Datensammler bei "Jäger im Detail"
    Kaiserlicher Jäger-König:89(D:13,T:3,Q:1)

  • Du kommst in der Regel biliger weg mit PWM Regler bei 12v System mit 36 zeller oder 24v=72 Zeller.
    Hagelfest sind alle Module da Spezialglas verwendet wird.
    zb.12v,Oberfläche aus gehärteten ESG-Solarglas mit wetterfester Beschichtung
    http://www.enjoy-solar.de/Sola…-Polykristallin::682.html
    2 parralel=12v 2in serie =24v. :wink:
    http://www.amazon.de/Steca-Sol…B00512O7TW?tag=pvforum-21

    PIP 2424HS an 750Wp 3xShinsung Black Mono250 +1,5Kwp (6xShinsung Black Mono250)
    an FPS 100/50 an Bluebatt 24v 465Ah

    EA Sun ISolar SMV III 3K

    EA Sun SP 3K-24
    Siliken 3,3i 3,25Kwp 13xShinsung Black Mono 250
    VW T4 mit Evective 2000w + Varta 110Ah +0Wp

  • Relativ: Oberfläche aus gehärteten ESG-Solarglas mit wetterfester Beschichtung.


    Das mit der wetterfesten Beschichtung halte ich für eine Sage.

  • Super, vielen Dank an alle für die schnellen Antworten.
    Die Vorgehensweise der Verbrauchsrechnung war so, dass ich innerhalb einer Woche für jeden Tag eventuelle Verbraucher und deren Laufzeit abgeschätzt habe (Winter und Sommer getrennt und alles natürlich konservativ). Aus dem Mittelwert der Wochensumme erechnete sich ein durchschnittlicher Tagesverbrauch. Anhand von durchschnittlichen Sonnenstunden einer Wetterstation in der Nähe (gemittelt über Winter- und Sommermonate) hab ich eine Modulgröße berechnet und diese mit sgrt(2) multipliziert um Wp zu erhalten (nicht ganz richtig aber ist ja nur eine Überschlag).
    Benögt wird also nur eine Nennleistung von ~155W. Die Wahl war ein ~250Wp Modul, da die Lage ein Nordhang ist und damit auch schon ~1 Stunde früher die Sonne wegfällt und eine zukünftige Batterie-Vergrößerung nicht ausgeschlossen werden kann.
    Die Spannung der Akkubank ist 12V. Aufgrund der Verbraucher ist es auch ratsam bei dieser Spannung zu bleiben.
    Den Vorschlag von relativ werde ich die Tage auch nochmal überdenken, aber so wie es wohl aussieht wirds ein System mit MPPT-Regler werden (nochmals Danke an Joe-Haus für die Erklärung mit der Stromregelung des MPPT-LR und PWM-LR).
    Ob das System nun ein paar Euro mehr kostet ist im Grunde nicht soo wichtig, hauptsache es läuft zuverlässig und robust genug um trotz alterserscheinungen noch ein paar mehr Ah zu verkraften (insofern das in der Zukunft überhaupt benötigt wird).

  • naja beachte bitte das die 250 w unter laborbedingungen gemessen werden .... was das deine Rechnung schon optimistisch anzusehen ist

  • Moin Emmel,
    geh' mal auf diese Seite: http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/apps4/pvest.php
    Das ist der EU-Solarrechner. Nach ein paar Minuten Spielerei mit den Möglichkeiten wirst du relativ gute Abschätzungen darüber bekommen, was du überhaupt an Eintrag erwarten kannst.Wenn du deine Verbrauchsschätzung dann gegenrechnest, bekommst du die notwendigen m².


    Da die Panele noch nicht gekauft sind, schließe ich mich meinen Vorschreibern an: Nimm Panele mit 18 Volt (in den Anzeigen steht dann immer, dass die für 12V-Anlagen sind; das sind die Panele, die mit 36'er gemeint sind) und dazu kommt dann ein PWM-LR. Sowohl bei den Panelen als auch beim LR kann man nicht prinzipiell sagen, diese oder jene wären besser oder schlechter. Tipp: Wenn dich ein Angebot anlächelt, dann nutze die Suchfunktion.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann (Francis Picabia)

  • Hallo Emmel,


    welche Werte hast du denn eingesetzt in deine Rechnung - Verbrauch pro Tag? Und wie war der übrige Rechengang?
    Die Sonnenstunden (Winter und Sommer) zu mitteln, ist keine gute Idee.
    Im Winter scheint die Sonne nun mal viel kürzer und es ergibt sich ein kleinerer Energieertrag (Winter 1: Sommer 4) als im Sommer. Dann hängt es auch noch vom Anstellwinkel der Module ab, wie viel die Solar Module bringen.
    Für einen Winterbetrieb in DE ist 65° am ertragreichsten, im Sommer bringt ein Anstellwinkel von ca 30° den höchsten durchschnittlichen Ertrag. Wie jhenning schreibt, kannst das bei PVGIS nachvollziehen.

  • Zitat von Emmel_Sa

    Die Vorgehensweise der Verbrauchsrechnung war so, ...


    Ich denke, es wurde nun genug darauf hingewiesen, dass es so mit der "Überschlagsrechnung" wohl so nicht klappt. Vorschlag zum Herangehen: Du listest mal alle Verbraucher mit ihrer Nennleistung und der minimalen /maximalen Nutzung /Verbrauchsverhalten auf. Dazu noch evtl. geplante Erweiterungen - dann können wir zusammen "überschlagen".


    Zitat von Emmel_Sa

    Bereits vorhanden sind 4 AGM Batterien mit jeweils 65Ah und gleichen SOH, sowie ein 1200W Wechselrichter ...


    Da Du die 12V ergänzt hast, reden wir also von 4x 12V/65Ah =3,1kWh Nennkapazität (ca. 1,5kWh entnehmbar) und bei einem 12V/1,2kW WR von 100A maximalem Strom ? Da bist Du jetzt schon ziemlich am Anschlag bei der 12V Schiene.


    Nutzt Du 12V-DC-Verbraucher oder hängt alles am Wechselrichter 230V?
    Hat der WR reinen Sinus oder modifizierten Sinus? Im letzteren Fall (dann war er eh sehr preiswert und somit kein großer "Verlust") und ohne 12V-Verbraucher empfehle ich auf 24V umzurüsten - ist langfristig eh die bessere Wahl.


    Klar kann man mit 36/72-Zellern und PWM-Reglern auskommen. Speziell wenn der Verbrauch zum Großteil im Sommer stattfindet. (?) Die verlinkten Komponenten sind eine gute Basis.


    Interessant wäre aber auch (wie von anderen Foristen angesprochen) die geplante Ausrichtung der Module und vor allem auch der Abstand der Module zum Akku. Denn 12V-Anlage mit 18V-Modulen heißt dicke, teurere Kabel /höhere Verluste. Bei größeren Entfernungen spielen eine höhere Modul- /Stringspannung und ein MPPT-Regler zusätzliche Vorteile aus.


    Zitat von Emmel_Sa

    ...da die Lage ein Nordhang ist ... und eine zukünftige Batterie-Vergrößerung nicht ausgeschlossen werden kann. ....
    Ob das System nun ein paar Euro mehr kostet ist im Grunde nicht soo wichtig, ...


    Wenn Du dies jetzt schon in Betracht ziehst und so schreibst verweise ich noch einmal auf 24V.


    Zitat von Emmel_Sa

    Die Spannung der Akkubank ist 12V. Aufgrund der Verbraucher ist es auch ratsam bei dieser Spannung zu bleiben.


    Tja, die Verbraucher kennen wir ja leider nicht. Wäre aber wichtig für ein Verständnis /konkrete Empfehlungen.

    EEG-PVA: 7,65kWp, Kostal Pico 8.3 seit 11/2009
    Insel-PVA: 6kWp, 2xTriStar MPPT60 +PIP2424MSX+Staplerakku
    Hotzenblitz, Stromos, ...(Überschussverwerter)
    Datensammler bei "Jäger im Detail"
    Kaiserlicher Jäger-König:89(D:13,T:3,Q:1)