Alles Strom oder was.

  • Moin moin aus Henstedt-Ulzburg.
    Ich schlage mich seit einigen Wochen mit dem Thema PV herum und Speicher oder nicht. Ich hatte auch schon 2 Solateure, die mir ein Angebot machen wollen. Wir beheizen unser Haus mit Nachtspeicheröfen und Slektrofußbodenheizung. Wir verbrauchen im Jahr 6000KW Tagstrom, 6000KW Fußbodenstrom und 1500KW Nachtspeicherstrom. Da lohnt sicherlich am meisten der Eigenverbrauch.
    Eckdaten.
    Wir bewohnen ein Winkelbungalow mit ca 100 m² nutzbarer Dachfläche. Die Solateuere sind sich einig, dass so max 6KWP installiert werden können. Das Dach liegt nach Süden frei und im Süd-Osten befinden sich Bäume, die die Anlage morgens teilweise beschatten. In dem hinteren Drittel des Daches ist ein Schornstein, da wir das Haus im Winter auch mit einem Kaminofen beheizen und in der Mitte eine Solartherme von 5m².
    Die Module sollen flach montiert werden
    Der eine Solateur möchte den östlichen String morgens abschalten und die Anbringung von Elementen hinter dem Schornstein ( 4-5 Elemente auf 35° Neigung) können nicht angebracht werden, da bei der Beschattung durch den Schornstein der String komplett abgeschaltet werden soll. Von dem 2. Solateur habe ich noch keine Angaben.
    Nun haben wir meinen Neffen in Dänemark besucht, der sich letztes Jahr eine PV-Anlage mit 5KWP aufs Dach bauen lies. Der erzählte aber, dass die Module bei ihm bei Beschattung einzeln nach Bedarf abgeschaltet werden und bei Feuer komplett aus sind.


    Frage 1:
    Da wir eine Nachtspeicherheizung betreiben, möchte ich einen Speicher mit 4,5KW einbauen, um in der Nacht die Heizung zu speisen wenn auch nur teilweise.
    Ist ein Speicher sinnvoll und welche Technik hat sich bewährt und wie groß ist die Lebensdauer ?
    Für die drei Stromtarife habe ich auch 3 Zähler. ( Tag, Nacht und Fußboden ). Der Nachtstrom muß dann wohl nachts uber ein Modul aus dem Speicher kommen und, da der Fußboden auch nachmittags gespeichert wird, aus der PV-Anlage. So ein Modul mit Schwellwerteinstellung habe ich hier schon gefunden. Speichern nachts bis Akku leer aus Speicher, dann aus Netz. Speichern tagsüber aus PV oder Speicher, sonst aus Netz.
    Frage 2:
    Ist die Technik mit der Stringabschaltung veraltet. Eine Einzelabschaltung der Module erscheint mir sinnvoller, da ich dann auch Module hinter den Schornstein setzen kann, wo ja immer ein Modul beschattet wird.
    Frage 3:
    Eine Firma bietet Elemente aus China an, die andere Elemente aus Östereich. Sind die chinesischen Elemente ausgereift oder sollte man auf europäische Technik zurückgreifen? Ich möchte allerdings jetzt keinen Glaubenskrieg anfangen!!!!
    Mein Neffe ist mit seinen Modulen aus China sehr zufrieden.


    Über einige Tips würde ich mich sehr freuen.


    Mit freundlichen Grußen


    Frithjof

    Bilder

    1x Antaris Energiefuchs 5,4KW/h, 1x Sunny Boy 4000TL-21 , 34x Antaris AS P 250Wp, Satteldach 3°, Ost-West Ausrichtung 10°/10°, Gestell Vario Twin Light

    Einmal editiert, zuletzt von Frithjof ()

  • Über Sinn oder Unsinn von Nachtspeicheröfen will ich jetzt mal nix sagen, ggf. mal die Rendite der PV und einer neuen Heizung gegenüberstellen.


    Warum hat man Nachtspeicheröfen gebaut? Richtig weil der Strom Nachts (NT) billiger war.
    Heute durch deine PV ist der Strom Tagsüber günstiger, dh. stell doch einfach auf Tagspeicherbetrieb um.


    Du versuchst Strom in Batterien zu speichern um dann Nachts eine Umwandlung in Wärme vorzunehmen. Diese Wärme wird dann wieder für den nächsten Tag gespeichert. Spricht was dagegen den Strom direkt zu verheizen?

    5,5kWp Az-105° Ost & 7,5kWp Az75° West DN40° an 12.0 TL3 Kaco online seit Sep2013

  • Hi Gonso.
    Wenn ich den Strom am Tage in die Heizung lade, ist es über Nacht am Morgen kalt, da der Fußboden nicht so eine Speicherfähigkeit hat. Das Nachladen des Fußbodens am Nachmitteg ist natürlich vorgesehen. Den Umbau der Heizung habe ich auch schon in Erwägung gezogen, aber dann kann ich gleich mein Haus abreißen lassen. Um Rohre zu verlegen, müssen die Fliesenböden aufgestemmt werden.


    Gruß


    Frithjof

    1x Antaris Energiefuchs 5,4KW/h, 1x Sunny Boy 4000TL-21 , 34x Antaris AS P 250Wp, Satteldach 3°, Ost-West Ausrichtung 10°/10°, Gestell Vario Twin Light

  • Sehe ich das richtig, daß Du keinen Keller hast? Das ist übel. Besonders bei einem Bungalow.
    Du mußt aber nicht die Böden aufreißen, um Rohre zu legen.
    Es gibt Sockelleistensysteme, um darin die zwei 18er bzw. 15er Rohre unterzubringen.
    Blöd ist es nur in Bereich von Außentüren. Entweder unten durch oder oben drüber.
    Bei Heizkörper würde ich diese entsprechend großer Auslegen und ein Gasbrennwergerät einbauen.
    Die Heizkosten lägen dann etwa bei einem drittel vom Strom. (Bei entsprechendem Mix NT/HT ca. 80/20)
    Mit einer Wärmepumpe würde ich garnicht erst anfangen. Dir fehlt der Platz für den Puffer.

    Inselnetz mit 3x Victron MultiPlus5000, 49kWh-Akku, Insel-BHKW 16kVA, PV 14,1kWp
    1,2 kWp über MPP-Laderegler SIC40
    540 Wp über MPT600-24

    4,62 kWp über 2x MPPT 150/70
    2,7 kWp über SB3000, 2,9 kWp über SB3300, 2,07 kWp über SB1700 jeweils AC-gekoppelt an einem Victron

  • Hallo Frithjof,


    hast Du schonmal über Split-Klimageräte mit sparsamer Hyperinverter-Technik nachgedacht? Das wäre ne günstige und sehr effiziente Art, mit Strom zu heizen. Bietet zudem den Luxus der Kühlung im Sommer. Wir haben gerade auf sowas umgebaut. Damit kannst Du Deine Heizung modernisieren, ohne große Umbauarbeiten.


    Der PV-Teil des Projekts scheint mir, wenn Du es ernst meinst, ein Fall für nen echten Fachmann und nicht irgendwelche örtlichen Solarteure. Es gibt spezialisierte Ingenieur-Büros, die auch aus so problematischen Fällen noch richtig etwas machen. Schau Dir mal meine Anlage im Avatar an. Unser Haus ist auch sehr ungünstig und vielfach verschattet, auch ein Winkelbungalow bzw. inzwischen zwei ineinander verschachtelte. Wir ernten dennoch 15.000 kWh im Jahr und betreiben damit inzwischen vom Auto über die Heizung bis hin zu allen anderen Verbrauchern über weite Strecken des Jahres.


    Wenn Dein Dach auch nur max. 20 Grad hat, wovon ich aufgrund der Beschreibung ausgehe, dann laß Dir ne professionelle Planung machen - ich kann Dir da gerne ein Büro empfehlen - und hau das Dach so voll Du kannst mit PV, auch die Nordseite. Das ist dann allerdings keine Investition mit ner tollen Rendite sondern ca. ne schwarze Null nach 20 Jahren. Kostet unterm Strich aber auch nichts, macht neben viel Arbeit im Vorfeld jede Menge Spaß wenn es erstmal läuft, und es ist einfach ein schönes Gefühl das Richtige zu tun.


    Grüße Dirk


    P.S.: Wohne in HH. Falls Du mal sehen willst. Ist inzwischen alles ganz eindrucksvoll hier bei uns. Ok, es war auch ein langer Weg. Die ersten Bäume dafür haben wir vor 17 Jahren gefällt...

  • Hi Dirk,
    damit habe ich mich auch schon beschäftigt. Diese Geräte haben wir über Weihnachten in Dänemark vorgefunden. Die Dänen heizen alle ihre Häuser damit. Angegeben sind diese Geräte mit einem Wirkungsgrad von 1:5. Die Erfahrung ist aber nur 1:3. Ich hatte das ins Auge gefasst, da wir hier ein Dänisches Haus mit einer hervorragenden Isolation besitzen, aber leider nur mit Nachtspeicheranlage. Ich mag aber die Wärmetauscher an der Decke nicht. Was mir aber an Dänemark gefällt. Die PV-Betreiber speichern ihren Strom ins Netz ein und bekommen die gleiche Menge kostenlos zurück. Mein Neffe hat schon bis Dezember seinen Strom produziert. Ich will ja garnicht verdienen, sondern meinen Strom nur selbst nutzen.


    Gruß


    Frithjof

    1x Antaris Energiefuchs 5,4KW/h, 1x Sunny Boy 4000TL-21 , 34x Antaris AS P 250Wp, Satteldach 3°, Ost-West Ausrichtung 10°/10°, Gestell Vario Twin Light

  • Hallo,
    wegen der 5-6 kWp die sich mit wenig Beschattung realisieren lassen und da du im Winter schon am Tage genug Strombedarf für deine Heizung hast würde ich da nichts mehr weiter mit Speichertechnik machen. Ein Speicher wird sich nicht rechnen für dich.Wenigstens aktuell. Eigenverbrauch durch die Heizung tagsüber wäre aber ok.


    Viele Grüße:


    Klaus


    wie macht ihr euer Warmwasser ? Eventuell besser dafür einen Speicher mit Wärmepumpe und für den Eigenverbrauch anschaffen .

    "Ich hatte nie zuvor ein Produkt um das ich so betteln musste um es zu bekommen um später so kämpfen zu müssen und alles zu versuchen um es nur behalten zu dürfen"
    Peter Horton 2003 über sein GM EV1 in"Who killed the electric car"

  • Hi Frithjof,


    genau, aus DK kenne ich das auch so und war sofort davon begeistert. Wir nutzen sie voraussichtlich nur bis ca. 0 Grad, weil sie bis dahin sehr effizient laufen. Darunter können wir dann mit unserem Kaminofen heizen, ohne daß es zu heiß wird. Der ist wasserführend und versorgt das ganze Haus. Ich hätte aber auch kein Problem, im tiefen Winter damit zu heizen (sofern es so etwas hier bei uns im Norden mal gibt...).


    Für Warmwasserbereitung schau Dir mal die Ariston Nuos Wärmepumpen-Kleinspeicher an. Davon bekomme ich in Kürze zwei Stück montiert. Ebenfalls ne sehr gute Sache.


    Mit Akku würde ich in Deinem Fall auch nicht anfangen.


    Grüße Dirk

  • Moin moin.
    Mein Problem ist, dass, wenn ich nicht um ca 6:00 Uhr meinen Fußboden im WoZi und im Bad auflade, i das Haus kalt st. Den Nachtspeicherofen benutzen wir nur im Zimmer meiner Frau. Ansonsten sind alle Zimmer warm durch die offene Bauweise.Ich benötiga also um diese Zeit Strom. Habt ihr schon mal eine frierende Frau im Bad gesehen? Die Laune wollt ihr nicht!!!
    Das reicht dann so bis nach Mittag, (nicht die Laune) aber dann haben wir schon den Kaminofen an und der wärmt dann bis in die Nacht.
    Für Warmwasser habe ich meine Solartherme und zum zuheizen einen 4,5KW Heizstab. Der läuft auch über den Wärmestromtarif.


    Gruß


    Frithjof


    PS:
    Ich habe gerade eine Mail meines Neffen bekommen. Er hat die Module von http://www.solaredge.de/groups/de/corporate/about eingebaut und ist hoch zufrieden.

    1x Antaris Energiefuchs 5,4KW/h, 1x Sunny Boy 4000TL-21 , 34x Antaris AS P 250Wp, Satteldach 3°, Ost-West Ausrichtung 10°/10°, Gestell Vario Twin Light

  • Hallo,


    Zitat von Frithjof

    Wir bewohnen ein Winkelbungalow mit ca 100 m² nutzbarer Dachfläche. Die Solateuere sind sich einig, dass so max 6KWP installiert werden können.


    bei 100 qm passen etwa 14 kwp auf`s Dach. Gemäß Deinem Plan passen 8 Module (60-Zeller mit 99 x 168 cm und ca. 250 Watt) hochkant nebeneinander und 7 hintereinander. Davon muss dann die Solarthermie und der Schornstein abgezogen werden, bleiben so um die 42 - 46 Module übrig. Das sind zwei Strings mit 21 bis 23 Modulen pro String und insgesamt 10 - 11 kwp. Dazu ein Wechselrichter mit Schattenmanagement und der Schatten vom Schornstein ist auch gegessen.


    Zitat von Frithjof

    Der eine Solateur möchte den östlichen String morgens abschalten und die Anbringung von Elementen hinter dem Schornstein ( 4-5 Elemente auf 35° Neigung) können nicht angebracht werden, da bei der Beschattung durch den Schornstein der String komplett abgeschaltet werden soll.


    Alles Quatsch. Man legt keine Module in den unmittelbaren Kernschatten, das ist schon richtig. Trotzdem:
    Wenn im Laufe des Tages aber mal Schatten drüber wandert, ist das egal, wenn man einen WR mit Schattenmanagement verwendet. Wenn bei Beschattung der komplette String ausfällt, hat der Solarteur etwas falsch gemacht.


    Zitat von Frithjof

    Frage 2:
    Ist die Technik mit der Stringabschaltung veraltet. Eine Einzelabschaltung der Module erscheint mir sinnvoller, da ich dann auch Module hinter den Schornstein setzen kann, wo ja immer ein Modul beschattet wird.


    Stringabschaltung hat`s eigentlich noch nie gegeben. Einzelne verschattete Module werden heutzutage per Schattenmanagementsoftware vom WR aus über die Bypassdioden in den Modulen deaktiviert, das ist der Stand der Technik.
    Heisst bei SMA z.B. OTGP, andere haben ähnliche Lösungen:
    http://www.sma.de/loesungen/me…e-macht-den-schatten.html
    http://www.sma.de/loesungen/me…optitrac-global-peak.html
    http://files.sma.de/dl/7418/GlobalPeak-UDE101210.pdf


    Bei ganz komplizierten Verschattungen kann man die Module einzeln mit SolarEdge oder Tigo optimieren.
    http://www.tigoenergy.com/de
    http://www.solaredge.de/


    Zitat von Frithjof

    Frage 3:
    Eine Firma bietet Elemente aus China an, die andere Elemente aus Östereich. Sind die chinesischen Elemente ausgereift oder sollte man auf europäische Technik zurückgreifen?


    Die besten Module, die es gibt kommen aus USA, das sind Sunpower.
    Die deutschen Module, die noch verfügbar sind, sind solide Standardware.
    Die europäischen Module wie REC z.B. sind auch recht gut.
    Die chinesischen Module kommen sowohl von grundsoliden Marktführern wie auch von kleinen Klitschen, die irgendeinen Mist zusammennageln. Wenn Du gute chinesische Module kaufst, machst Du auch nichts verkehrt.

    MfG
    Ralf Hofmann
    ___________


    EEG-Anlagen: 30 kWp (12/2011) + 9,2 kWp (4/2013) + 8 kWp (10/2015) + 4,3 kWp (10/2017)
    Degertraker

    E-Auto: Nissan e-NV 200
    Meine Anlagen: PV-Anlage 30 kWp in 35745 Herborn