13-Modul-String am Fronius Symo 12,5-3-M

  • Leute, ich hätte gern mal Eure Meinung gewußt, bevor ich mich in was verrenne.


    Zur Zeit bin ich von einem Bauherren beauftragt, den Bau einer Photovoltaikanlage zu begleiten.
    Eine bestimmte Stringaufteilung war nicht Vertragsbestandteil.
    Südausrichtung, kein Schatten.
    Module: Heckert Solar MEMO 60 P 260Wp
    Jetzt will der Anlagenbauer einen Fronuis 12,5-3-M folgendermaßen beschalten:
    Eingang 1: 21 Module in Reihe
    Eingang 2: 26 Module in zwei parallelen Strings á 13 Module
    Ich habe eingewendet, daß die 13 Module nicht mit Sicherheit immer die Mindest-MPP-Spannung von 320 Volt bringen.
    Der PV-Anlagenbauer nennt sich Elektrofachbetrieb, hat aber m.E. dennoch keine tiefgehende Ahnung. Er sagt, Fronius hätte ihm diese Auslegung als (wörtlich) "optimal" bescheinigt und so werde er dann auch bauen.


    Die Frage an Euch ist einzig und allein: Ist es ratsam, einen String mit 13 Modulen in Reihe an diesem WR zu betreiben oder wird das schiefgehen?


    Die Frage ist nicht, wie man hier was optimieren kann. Dieser WR ist nur einer von vielen in dieser Anlage. Man kann optimieren, aber der Anlagenbauer will eben nicht.


    Vielen Dank und Grüße,


    Olli

  • Da sehe ich jetzt kein grosses Problem solange keine Verschattung existiert:
    bei 70 Grad liegen 13 Module in Reihe mit 347 V immer noch ueber der 320 V-Grenze.
    Unter welchen Bedingungen sollte diese Spannung nicht erreicht werden, wenn es keinen Schatten gibt?


    Das ganze ist also hoechsten eine Frage des Wirkunggrades, da muesste man eine Kurve zur Hand haben...

    lg kassi


    5,72 & 8,55 & 6,75 & 9,62 & 5,5 kWp & 390 Wp auf Womo
    Ioniq electric seit 5/2017, Prius aus 2005 wurde Anfang 2019 durch Tesla Model 3 ersetzt


    Hier gehts zur Analyse meiner Anlage auf Einzelmodulbasis

  • Hallo Kassiopeia, danke für diese erste Antwort.


    Wie hast Du die 347 Volt errechnet?
    Ich habe nur den Temperaturkoeffitienten für die Leerlaufspannung zur Hand, der liegt bei -0,32V/K
    Dann habe ich noch die Spannung bei Maximalleistung: 31,25V STC bzw. 26,75V NOCT.
    Beide Werte beziehen sich auf ordentliche Sonnenstrahlung von 1000W/m² bzw 800W/m²


    Jedes Modul muß mindestens 320V/13 = 24,6 Volt bringen, damit am WR- Eingang die 320V anstehen. Ich finde, das ist schon arg auf Kante genäht...


    Hinzu kommt noch der Spannungsabfall in der Leitung: Die Module sind 85m von den WRn entfernt, also 85x2=170m Leitung mit 6mm² aus Kupfer.


    Was ist, wenn die Sonneneinstrahlung nur bei 400 oder 300 W/m² liegt. Dann geht doch nicht nur der Strom, sondern auch die Spannung runter, oder?


    Gruß, Olli

  • Den Wert fuer 70 (26.75 V) bzw. -10 Grad (43.76 V) kannst du direkt in der Moduldatenbank einsehen.
    Bei geringerer Einstrahlungsleistung sinkt vor allem der Strom, die Spannung nur unwesentlich. Da die Module sich dann aber weniger erwaermen wird die reale Spannung eher hoeher als niedriger liegen.
    170 m Kabellaenge bei 6 mm² ergibt unter 4 V Spannugsabfall, bei verminderter Leistung wg. nicht-STC-Bedingungen entsprechend weniger.
    Da bleibst du also unter allen Bedingungen ueber 320 V

    lg kassi


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  • Hi Kassi,


    lieb, daß Du so in die Tiefe gegangen bist für mich. Meine bösen Bedenken, daß wir jemals unter 320V kommen, sind zu 98% ausgeräumt.


    Aber "optimal", wie behauptet, ist diese Lösung m.E. nicht:
    Bei Betrachtung der gesamten Anlagen gibt es nämlich 52 "Restmodule", die, wenn es nach dem Anlagenbauer geht, auf vier Strings á 13 Module aufgeteilt werden sollen.


    Alternativ hatte ich eine Aufteilung zu einem String á 18 Module plus zwei parallelgeschaltetete Strings á 17 Module vorgeschlagen. Wechselrichterseitig ist das möglich. Damit würden wir spannungsmäßig etwas höher liegen, was zu einem besseren Wirkungsgrad im WR führt und obendrein würde man eine 85m lange Stringverkabelung einschließlich derer Verluste einsparen.


    Ich frage mich, was den Anlagenbauer dazu bewegt, so unfexibel zu sein. Müssen die jedes mal bezahlen, wenn sie sich eine Anlage von Fronius oder wem auch immer auslegen lassen? Warum hat so eine Firma nicht das Fachwissen und den Arsch in der Hose, eine Anlage ohne Zutun von Lieferanten auszulegen oder zu optimieren?? Sooo schwierig ist das doch nicht!


    Gibt´s zu meiner Alternative 1x18 + 2x17 noch Meinungen?


    Freundliche Grüße und allen einen schönen Fretag,


    Olli